Konjunkturumfrage: Umwelttechnik mit stabilen Zahlen

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Die Befragung österreichischer Green-Tech-Unternehmen für das vergangene Jahr zeigt mit einem leichten Umsatzminus von nominal 1,7 Prozent auf 45,05 Milliarden Euro dennoch ein Plus bei Investitionen, Jobs und Exporten.
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Die aktuelle Konjunkturerhebung unter österreichischen Umwelttechnikbetrieben zeigt erneut, dass in anhaltend wirtschaftlich schwierigen Zeiten der Fokus auf Umweltschutz und Nachhaltigkeit Früchte trägt. So konnten die befragten Unternehmen im Wirtschaftsjahr 2023 bei einem generellen Umsatzminus von nominal 1,74 % im Vergleich zum Vorjahr (von 45,9 auf 45,05 Milliarden Euro), dennoch im Umwelttechnik-Bereich ein Plus von nominal 6,54 % (von 15,7 auf 16,7 Milliarden Euro) erzielen*. 

Umsätze 

Mit 68,21 Prozent dominiert der Sektor „Erneuerbare Energie“ weiterhin deutlich die Umsätze, gefolgt vom großen Bereich der  „Umwelttechnologie allgemein“ mit knapp 27 Prozent. 

Die Entwicklung der Umsätze in den einzelnen Bereichen unterscheidet sich teilweise von den Ergebnissen des Vorjahres – was mit dem im diesem Jahr erweiterten Befragungssample zusammenhängt. So hat der Bereich Luft an Umsatzwachstum zugelegt und hält bei plus 33,33 Prozent, der Bereich Abfall & Stoffstrommanagement verbucht mit einem Stand bei minus 11 Prozent eine negative Entwicklung. Auch die Bereiche Boden, Luft sowie Erneuerbare Energie konnten das starke Wachstum der Vorjahresbefragung nicht halten. Die restlichen Bereiche sind mit dem Vorjahresergebnis vergleichbar. Die Erwartungen für den Umsatz im Umwelttechnik-Bereich im laufenden Jahr 2024 geben die befragten Betriebe mit plus 2,5 % an.

Beim Umsatz legten im Jahr 2023 wie in der Vorjahresbefragung vor allem mittlere Unternehmen mit einem Plus von 22,6 % stark zu, große Unternehmen verzeichnen ebenfalls ein gutes Umsatzentwicklungsplus, kleine Unternehmen gaben ein Minus von 10,9 % an.

Jobs

Nach der markanten Steigerung im Vorjahreszeitraum legte die Mitarbeiter:innen-Anzahl in den befragten Betrieben mit einem Plus von 1,64 Prozent (insgesamt betrachtet) weniger stark zu und hält bei 42.600 Personen. Auch im Bereich Energie- und Umwelttechnik wurden Jobs geschaffen – hier verbucht man ein Plus von 2,25 Prozent. Die Bereiche Umwelttechnologie allgemein und Luft haben am stärksten bei den Beschäftigungen zugenommen. Die restlichen Bereiche zeigen weiterhin eine positive Beschäftigungsentwicklung, jedoch nicht mehr so stark wie in der Vorjahresbefragung. Abfall und Stoffstrommanagement und Erneuerbare Energie zeigen sogar eine Entwicklung gegen 0 %. Nachhaltiges Bauen und Sanieren verzeichnet weiterhin eine negative Beschäftigungsentwicklung, jedoch ist diese nicht mehr so stark wie in der Vorjahresbefragung, wo noch minus 10 % angegeben wurden.

Die Beschäftigungszahlen stiegen bei mittleren Unternehmen mit 13 % am stärksten, bei kleinen und großen Unternehmen gab es ebenfalls eine positive Entwicklung.  Bei den Mitarbeitenden sind die Kleinunternehmen sogar stärker im Plus als die Großunternehmen.

Die befragten Unternehmen sehen die Beschäftigungsentwicklung für das Jahr 2024 großteils steigend oder gleichbleibend. Der Unternehmensanteil, der einen sinkenden Beschäftigtenanzahl für 2024 erwartet, stieg jedoch im Vergleich zur Vorjahresbefragung von sieben auf 16 %. Hier ist ebenso eine Eintrübung der sonst doch grundsätzlich positiven Stimmung zu verzeichnen.

Forschung & Entwicklung

Die Ergebnisse der Befragung nach den Aufwendungen für Forschung und Entwicklung in den Unternehmen ergeben folgendes Bild: Die befragten Unternehmen wendeten im Jahr 2023 2,35 % ihres Umsatzes für Forschung und Entwicklung auf. Das ergibt ein nominales Plus von 0,22 Prozent im Vergleich zu den F&E-Quoten im Jahr 2022. In Euro ausgedrückt waren es 975 Millionen.

Die Unternehmen haben die Zahl der Mitarbeitenden im Bereich Forschung & Entwicklung insgesamt minimal gesteigert (von 8.511 auf 8.668), im Umwelttechnik-Bereich betrug das Beschäftigungsplus bei F&E jedoch starke 4,1 Prozent (von 2.084 auf 2,169).


Export

Die Exportquote liegt bei den Unternehmen weiterhin hoch bei 81,29 % – 29 Milliarden Euro wurden im Jahr 2023 hier umgesetzt. Gegenüber 2022 gaben die befragten Unternehmen einen Rückgang ihrer Exportquote um insgesamt hochgerechnet 0,36 %-Punkte an. 

Die Export-Quote in dieser aktuellen Befragung wurde von zwei Großunternehmen beeinflusst. Exklusive dieser beiden Unternehmen liegt die Export-Quote bei 54,17 % für 2022 gegenüber 53,16 % für 2023. Die Exportquote hat sich bei den befragten Unternehmen in fast allen Bereichen von 2022 auf 2023 leicht erhöht. Im Bereich Nachhaltiges Bauen und Sanieren ging die Exportquote leicht zurück.

Zukunftsmärkte

Die wichtigsten künftigen Exportländer bzw. Regionen haben sich seit der letzten Umfrage geändert, wenngleich die USA  weiterhin die Zielexportländer anführt. Von Rang 10 in der Vorjahresbefragung auf Rang 2 steigt Mexiko, gefolgt vom weiteren Aufsteiger Kanada. Die Schweiz als Exportland sinkt vom Vorjahres Platz 2 auf Platz 5.

Als wichtigster Export-Kontinent weiterhin führend präsentiert sich Asien mit 31 % (Vorjahr 32 %). Bei den Zielmärkten nach Kontinent sinkt Europa wiederum, Nord- und Südamerika steigen jedoch als Hoffnungs-Exportmärkte für die befragten Unternehmen.

Investitionen

Die Investitionsentwicklung für 2024 wird von 43 % der Unternehmen als steigend erwartet. Im Vorjahr waren es  52 %, die von einer Investitionssteigung ausgingen.  41 % der Unternehmen gehen von gleichbleibenden Investitionen aus, 16 % der befragten Betriebe erwarten ein Investitionsminus – das sind deutlich mehr als im Vorjahr, in dem nur 9 % ein Investitionsminus erwarteten.



*Das Sample für diese Befragung war heuer größer, die Umsatz-Ergebnisse liegen deshalb deutlich über dem Vorjahr. Gemeinsam mit den Clustern in Salzburg, Tirol und Oberösterreich wurden mehrere Hundert Unternehmen österreichweit angefragt, und 95 verwertbare Datensätze ausgewertet.

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