Brauerei Wieselburg überzeugt mit Kooperationsprojekt
Die Brauerei Wieselburg beschäftigt sich bereits seit vielen Jahren mit dem Thema der Energieoptimierung ihrer Produktionsprozesse. Der Schwerpunkt der Verbesserung lag in den letzten Jahren besonders im Bereich der Prozess- und Gebäudetechnik. Investitionen in innovative Heizsysteme mit geringem Wärmeverbrauch im Bereich der größten Energieverbraucher im Sudhaus oder die Rückgewinnung von Abwärme aus der Produktion standen dabei im Vordergrund. In der Gebäudetechnik wurde bei Neuerrichtungen beziehungsweise der Modernisierung des Bestandes besonderes Augenmerk auf energiesparende Niedertemperaturheizungen und regenerative Lüftungssysteme gelegt. So wurden in den Lagerhallen Fußbodenheizungen im Ausmaß von mehr als 6000 m² verlegt, welche zur Gänze mit Abwärme beheizt werden. All diese Maßnahmen führten dazu, dass die Brauerei Wieselburg heute zu den energieeffizientesten Betrieben der Branche zählt. Zahlreiche Teilnahmen an internationalen Energie–Benchmark-Studien von Brauereien weisen die Brauerei Wieselburg unter den besten 5 Prozent im weltweiten Vergleich der Braustätten aus und belegen somit den Erfolg des eingeschlagenen Weges. Diese sehr positive Entwicklung in der Vergangenheit findet jetzt ihre eindrucksvolle Fortsetzung im Kooperationsprojekt mit WIBEBA-HOLZ. Während bisher vor allem Verbesserungsmaßnahmen den Energieeinsatz betreffend durchgeführt wurden, eröffnet der nun eingeschlagene Weg neue Möglichkeiten auch über den Energieträger nachzudenken. Wurde der thermische Energiebedarf der Brauerei Wieselburg bislang ausschließlich über Erdgas abgedeckt, gab es vor rund drei Jahren erste Ideen, wie der Betrieb auch in Richtung CO2-Neutralität weiterentwickelt werden könnte.
Im Zuge der Konzeption wurde klar, dass zur Abdeckung der Prozesse mit grüner Energie ein Mix verschiedener Energieträger benötigt werden würde. Studien zur energietechnischen Verwertung der Nebenerzeugnisse, wie Biertrebern oder Überschusshefe, zu Biogas mit der Möglichkeit der direkten Verbrennung im Dampfkessel oder der Erzeugung von Strom über Kraft-Wärme-Kopplung gehörten ebenso dazu wie die Verwendung von Energie aus Hackgut, Rinde oder Nebenerzeugnissen der Holzveredelung. Aufgrund der unterschiedlichen Energieniveaus, die die Brauerei benötigt, ergab sich somit eine 3-Teilung die sich am besten über die Druckniveaus des Dampfnetzes beschreiben lässt.
Das höchste Druck-Niveau liegt im Bereich von 5 bis 8 bar Dampf aus dem eigenen Dampfkessel. Dabei würden ca. 25-30 Prozent der Gesamtmenge über Biogas im Sinne der direkten Verbrennung abgedeckt werden. Dann folgt der mittlere Druckbereich im Bereich von 2 bis 4,8 bar Dampf, welcher über Fernwärmekopplung aus Holz abgedeckt werden könnte und den größten Anteil mit ca. 50 Prozent des Wärmebedarfes ausmacht. Weitere 20-25 Prozent der Energiemenge betreffen den niedrigsten Temperaturbereich kleiner 1 bar Dampfdruck.
„Natürlich konnten wir keine der angesprochenen Varianten alleine bearbeiten und so suchten wir Partner, um die Konzepte auf ihre Machbarkeit zu prüfen. In der Firma WIBEBA-HOLZ fanden wir einen ausgezeichneten Partner, das angedachte Konzept der Energieversorgung über Dampf in die Realität umzusetzen“, beschreibt Braumeister DI Christian Huber die Planung des Projektes, „es freut mich sehr, dass wir mit der heutigen offiziellen Eröffnung der Fernwärmekopplung WIBEBA und Brauerei Wieselburg ca. 50 Prozent des Energiebedarfes der Brauerei CO2-neutral abdecken können. Mit diesem Projekt hat die Brauerei Wieselburg einen Meilenstein in Richtung nachhaltiger Bier-Produktion gesetzt.“