Am 22. Mai 2012 geben sich Prominente aus Wirtschaft und Politik ein Stell-Dich-Ein in der Wiener Hofburg und treffen dabei auf besondere Bekleidungsstücke aus Österreich. Zum dritten Mal wird im Rahmen einer Gala der Österreichische Staatspreis für Umwelt- und Energietechnologie verliehen.
Doch anstelle des roten Teppichs für Prominenz und Preisträger, wird erstmalig der „Green Carpet“ ausgerollt, der neben den hier preisgekrönten Innovationen „grüne“ Visionen aus nachhaltigen Stoffen und schicken Designs präsentiert.
Der neue Glamour ist ökologisch – Österreichische Mode auf neuen Wegen
In der europäischen Bekleidungs- und Textilindustrie findet schon seit Längerem ein massiver Strukturwandel statt. Vor allem Billigprodukte aus Fernost setzen die Firmen massiv unter Druck. Österreich bildet dabei keine Ausnahme. Jedoch bleibt auch der ferne Osten von Veränderungen nicht verschont. Experten sehen Anzeichen, dass die textile Fertigungskarawane in neue Billiglohnländer wie Bangladesch oder Vietnam weiterzieht, sich aber auch durch die Ansiedelung in Länder Nordafrikas und beispielsweise Türkei wieder an Europa annähert. Werden österreichische UnternehmerInnen nach ihrer Überlebensstrategie befragt, dann fallen Schlagwörter wie hohe Qualität bei maximaler Flexibilität, kurze Lieferzeiten auch bei Kleinst-mengen und vor allem starke regionale Präsenz. Weiters wird vom Besetzen von Marktnischen gesprochen, ins besonders von der Nische in der Nische.
Regional produzierte Öko-Mode könnte eine solche Nische in der Nische sein. Nur hat es diese derzeit noch schwer, sich durchzusetzen. Warum? Die Trendforscherin Li Edelkoort begründet dies damit, dass Öko-Mode nicht mit Eleganz assoziiert wird. „Erst wenn Öko-Mode gleich schick ist und dieselbe Verarbeitungsqualität aufweist wie andere Mode, wird sie erfolgreich sein.“ Böse Zungen behaupten sogar, dass Öko-Mode ausschließlich aus T-Shirts für Frauen besteht. Doch ökologisch erdachte Bekleidung muss weder langweilig noch minder sein. Um das zu zeigen, wurde im Rahmen des wichtigsten Technologie- und Innovationspreises Österreichs erstmalig der „Austrian Green Carpet“ initiiert. Hier will man einen klaren Akzent setzen und zeigen, wie schick und qualitativ hochwertig nachhaltig produzierte Mode aus Österreich ist.
Preise für „saubere“ Technologien und Stars auf dem grünen Teppich
Am 22.Mai 2012 wird in der Wiener Hofburg der Staatspreis für Umwelt- und Energietechnologie bereits zum dritten Mal verliehen. Eingekleidet werden dreimal drei Nominierte, die beiden Moderatoren Barbara Rett und Tarek Leitner, eine Juryvorsitzende, sowie ein Sonderpreisträger. Ausstaffiert wird von neun österreichischen DesignerInnen mit ausschließlich in Österreich hergestellten, größtenteils ökologischen Stoffen.
Es ist eine einzigartige Idee, die der Gala einen zusätzlichen „Green Glam“-Faktor verleiht. Es handelt sich jedoch um keine Modenschau im klassischen Sinne, obgleich die „Winner und Nominees“ bei der Gala wie „Models“ präsentiert werden. Vielmehr sollen sie Sinnbilder für ein neues zeitgemäßes Modeverständnis sein. Das altmodische und verzopfte Image von Öko-Mode hat spätestens an diesem Abend ausgedient.
Der „Austrian Green Carpet“ – mit gutem Grund und für einen guten Zweck
Statt eines „Red Carpet“, auf dem Prominente glänzen und ihre Statements abgeben, setzen wir bewusst ein grünes Signal an diesem Abend. Die Farbe Grün steht für Umwelt, Energie, Nachhaltigkeit und vieles mehr. Der Teppich, also der „Carpet“ steht für einen Ort, an dem man gesehen und beobachtet wird, ein Platz an dem man (s)ein Statement abgibt. In unserem Fall – ein Statement für die Umwelt. Der „Grüne Teppich“ ist aber auch ein Ort für die Vernetzung zweier Branchen und die Verknüpfung zweier Zukunftsthemen, nach dem Motto: Mode trifft Eco-Innovation, Clean Technology trifft Design.
Diese Aktion soll überdies junge Menschen in der Bekleidungs- und Textilindustrie ansprechen und deren berufliches Interesse für einen „Green Job“ wecken. Der Alltagsgegenstand Bekleidung dient dabei als Mittel zum Zweck.
Hinter den Kulissen des „Austrian Green Carpet“:
DesignerInnen aus der Nachhaltigkeitsszene und AbsolventInnen der Universität für angewandte Kunst: Anna- Katharina Schramke, Awareness & Consciousness, Diptych, Göttin des Glücks, Lothar Daniel Bechtold, Mareike Gross, Hartmann Nordenholz, Ute Ploier, Shakkei.
Die StofflieferantInnen sind: Backhausen, Getzner Textil AG, Viehböck Leinen, Leitner Leinen, Seidra, Leichtfried-Loden, Otto Flemmich KG, Willy Hermann und Jil Silk.
Die Konfektionäre sind: Gloriette, JMB FASHION TEAM Ges.m.b.H.
Der grüne Teppich (Carpet) wird zur Verfügung gestellt von: Mellau-Teppich
Idee und Konzept des „Austrian Green Carpets“: DI Dr. Hans Peter Heitzinger, Bundesministerium für Wirtschaft, Familie und Jugend.
Die Kooperationspartner dieses Projektes sind:
Der Fachverband der Textil-, Bekleidungs-, Schuh- und Lederindustrie, der rund 550 überwiegend klein- und mittelständische Unternehmen der Textil-, Bekleidungs-, Schuh- und Lederindustrie (Gesamtjahresumsatz mehr als € 4 Mrd., zirka 24.300 Arbeitsplätze) vertritt.
Die Universität für angewandte Kunst Wien. Die Kostüm- und Modesammlung der Universität stellt sechs historische Modelle zum Thema Nachhaltigkeit aus dem 19./20.Jhdt. bei der Verleihung der Staatspreise für Umwelt- und Energietechnologie als Schaustücke zur Verfügung.
Die Umwelt- und Energietechnologiebranche. Im Jahr 2010 haben österreichische Unternehmen in den Bereichen Biomasse, Photovoltaik, Solarthermie und Wärmepumpen mit 27.617 Beschäftigten 3,6 Milliarden Euro Umsatz erzielt.
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