Bereits in den Eröffnungen durch Herrn DI Andreas Tschulik (BMK) und Herrn GF Bernhard Puttinger (Green Tech Valley) wurde deutlich, wie essentiell dieser High-Level-Austausch der Frau Klimaschutzministerin Leonore Gewessler mit Unternehmer:innen, Stakeholder:innen sowie Mitarbeiter:innen des BMK für das Vorankommen im Bereich Klimaschutz und Kreislaufwirtschaft ist.
So machte der Rückblick auf die vergangenen vier Jahre deutlich, wie stark die hier gemeinsam von den Geschäftsführerinnen und Geschäftsführern der heimischen Umwelttechnikunternehmen aufs Tapet gebrachten Impulse und Schwerpunkte in erfolgreich umgesetzte Initiativen und Offensiven gefruchtet haben. Beispielsweise genannt wurden hier u.a die dadurch mitinitiierte FTI Initiative Kreislaufwirtschaft mit einem Volumen von 92 Millionen Euro (2024-2026), die 3 Milliarden Euro für die Transformationsoffensive für die Industrie bis 2023 oder auch die für diese Branche verbesserten Rahmenbedingungen durch beispielsweise EAG, Ökosteuerreform, Novellen UVP-G & UFG. Auch die Nahtstelle zur Markteinführung wurde erweitert durch beispielsweise das BMK FTI-Paket, die erfolgreich auf Schiene gebrachten Real- & Innovationslabors, die forcierte Vernetzung von Unternehmen mit Green Tech Startups und die KLI.EN Förderung.
Fazit der Anwesenden: Dieses Format sei mehr, als nur Austausch. Hier werden aus Impulsen Umsetzungen.
Innovation, Finanzierung, Heimmarkt & Export
Und genau daran machten sich die rund 50 Unternehmensvertreter:innen und -vertreter im großen Block der Gruppendiskussionen zu den Themen Innovation, Finanzierung, Heimmarkt und Export. Zahlreiche aktuelle Problemstellungen von der Produkt-/Dienstleistungsideen-Generierung im Bereich Green Tech über die Möglichkeiten zur Umsetzung, den erfolgreichen Markteintritt und darüber hinaus im grenzüberschreitenden Business wurde angesprochen und diskutiert. Oder, wie Herr GF Ralf Mittermayr (Saubermacher) es auf den Punkt brachte: „Vor 111 Jahren hat Viktor Kaplan hier in Österreich eine Innovation am Heimmarkt umgesetzt, die zum internationalen Exportschlager wurde – und die bis heute nachwirkt. Warum sollte das nicht auch heute im Bereich der Kreislaufwirtschaft, der Umwelttechnik, gelingen? Was es dazu braucht? Wir müssen die Rahmenbedingungen, die beispielsweise die Taxonomie hineingebracht hat, rasch umsetzen, damit wir in Österreich Spitzenreiter im Umwelttechnikbereich bleiben bzw. werden. Der Exporterfolg hängt mit dem Erfolg am Heimmarkt zusammen. Und andere Länder, auch in der EU, sind hier oft in einigen wenigen Bereichen etwas schneller.“
MUT-ige Ideen bis 2030
Ein Befund, der quer über die Workgroups geteilt wurde und zu „MUT-igen Ideen bis 2030“ vor allem im Bereich der Finanzierungen, mündete. Die Topics daraus: Es brauche fokussierte Unterstützungen, um schneller aus der Forschung hin zu marktetablierten Innovationen komme. Dazu werden strategische Partnerschaften noch stärker forciert, um auch Demoprojekte für Skalierungen zu ermöglichen.
Stichwort Partnerschaften: Die im letzten BMK Green Tech Summit geborene Idee einer gemeinsamen Projektbörse wurde in einer Testversion bereits umgesetzt und befindet sich in der Testphase. Ziel ist es, diese einfache Schnittstelle für (im ersten Schritt) Unternehmen nun zu erweitern und zu etablieren.
In der Thematik Finanzierungen wurden „steuerliche Erleichterungen für grüne Investitionen bzw. den Umstieg auf Erneuerbare, v.a. bei KMU“ als wesentlich verortet. Ebenso brauche es Förderungen für innovative, grüne Technologie & Forschung mit vereinfachten „Spielregeln“ sowie, essenziell, einen „erleichterten Kapitalzugang für grüne Technologien“.
Genehmigungsbeschleunigung und schnellere Verfahren standen im Fokus des Diskussionsbereichs Heimmarkt. Auch die Etablierung neuer Geschäftsmodelle, etwa in der Ermöglichung von PV und Speicher, sowie die generelle und breitenwirksame Information von Konsument:innen, insbesondere der jungen Generation über Green Tech, Klimaschutz und Nachhaltigkeit. Und nicht zuletzt stand erneut die Thematik „Wandel von Abfallwirtschaft zur Kreislaufwirtschaft“, z.B. durch schnelles und bedachtes gesetzlich verankertes Abfallende, im Diskussionsfokus.
Zu den „MUT-igen Ideen bis 2030 im Export“ wurden Finanzierung und Absicherung als Schwerpunkt identifiziert. Ein Vorschlag der Diskutant:innen: In der Absicherung/Export müsste die ÖKB Risikomöglichkeiten verstärken.
Rückenwind nutzen
„Klimaschutz-, Umweltschutz- und Kreislaufwirtschaftsziele lassen sich nur mit mutigen, engagierten, innovativen Unternehmen erreichen“, so Klimaschutzministerin Leonore Gewessler mit Blick auf die hier ausgeloteten Punkte.“Was heute hier diskutiert und erarbeitet wurde, zeigt eindeutig: Die Unternehmsvertreter:innen lamentieren nicht lange darüber, was alles nicht geht, sondern sagen: Schauen wir gemeinsam, was geht. Kommen wir in ein gemeinsames Tun.“
Und das sei gerade in Anbetracht der aktuellen weltweiten Marktlage wichtiger denn je. Der Net Zero Industry Act bringe der heimischen Green Tech Industrie großen Rückenwind – diesen gelte es zu nutzen!“, so die Bundesministerin. Es sei kein Selbstläufer, „aber dennoch, oder gerade deshalb zum Trotz, wurden hier mutige Ideen formuliert“. Diese werden dazu beitragen, schneller, noch fokussierter und Impact orientierter, gerade im Bereich der Förderungen Finanzierungen für grüne Innovationen zu werden.
Nur so könne die grüne Transformation vorangetrieben werden. „Und dazu braucht es starke, stabile Netzwerke, wie dieses“, bedankte sich Bundesministerin Gewessler bei allen Teilnehmer:innen.