Interview durchgeführt mit DI Dr.mont. Alexander Rabengruber
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Bereits installierte, innovative Lösungen zur Substitution von fossilen Energieträgern
ENdorado hat eine Vielzahl an Kundenprojekten zur innovativen Substitution von fossilen Energieträ-gern umgesetzt. Aktuelle Beispiele sind etwa die Installation von integrierten PV-Dächern bei der vo-estalpine Donauwitz mit 151 kWp) und am voestalpine-Standort in Bruck an der Mur (271 kWp). Weiters wurde bei den Montanwerken Brixlegg die vermutlich größte zusammenhängende dachintegrierte PV-Anlage in Österreich mit 480 kWp installiert.
Nationale und internationale Marktentwicklung
Auf nationaler Ebene ist die PV-Branchen aufgrund der rückläufigen Energiepreise derzeit unter Druck. ENdorado ist aufgrund der innovativen PV-Lösungen und der Nischenkompetenzen weniger betroffen und verfügt über eine gute Auslastung.
Auswirkungen der Corona-Krise
Durch die Corona-Krise kam es zu Lieferschwierigkeiten, was die PV-Branche gebremst hat. ENdorado selbst hat verschiedene COVID-19-Förderungen genutzt.
Generell kam es durch die COVID-19-Förderungen zu einem Nachfrage-Boost in der PV-Branche, weil sie sehr früh verfügbar waren und Projekte vorgezogen wurden. Dies hatte allerdings zur Folge, dass der entsprechende Umsatz in den Jahren danach gefehlt hat.
Exportaktivitäten
Auf internationaler Ebene werden einzelne Projekte in Deutschland umgesetzt. Allerdings ist der Schritt in den Export schwierig aufgrund der unterschiedlicher Regulatorien. Zudem braucht es eine gewisse Unternehmensgröße, weil die Erschließung von Exportmärkten ressourcenintensiv ist.
Forschung & Innovation
Die Forschungsquote des Unternehmens beläuft sich auf rund 5 %. F&E-Themen sind etwa die Licht-durchlässigkeit von PV-Dächern zB auf Tennishallen oder auch leicht temperierten Hallen in Kombinati-on mit transparenter thermischer Isolierung, weiters die Warmluftnutzung in Kombination mit Luft-Wärmepumpen und die Entwicklung von Carport-Systemen mit PV-Integration.
Qualifizierte Humanressourcen – Green Skills
Aufgrund der Tätigkeit von ENdorado in einer speziellen Nische werden die Mitarbeiter*innen, die über ein Basiswissen auf HTL-Niveau in den Bereichen Maschinenbau und Elektrotechnik verfügen, selbst ausgebildet, wobei auch handwerklich geschickte Quereinsteiger willkommen sind. Die Einschulung dauert 3-6 Monate.
Für die PV-Branche wären spezifische Ausbildungen für innovative Anwendungen wichtig. Für ENdorado sind aufgrund der Integration der PV-Anlage verschiedene Anwendungsbereiche unterschiedlicher Kompetenzdisziplinen betroffen.
Cluster & Netzwerke
ENdorado ist Mitglied im Cleantech-Cluster in Oberösterreich und nutzt den Cluster zum Netzwerken, zum Aufbau von Kontakten, zur besseren Sichtbarkeit bei Planern und für den leichteren Zugang zu Informationen über relevante Neuerungen. Weiters besteht Kontakt zum Netzwerk NEFI, wo sich ENdorado als Unternehmen vorstellen konnte und einen Vortrag zu Anwendungsfehlern bei PV-Anlagen und auch eine Einführung in dachintegrierte PV gehalten hat.
Nutzung und Wirkung von Förderungen
Es werden verschiedene Förderungen wie der Patentscheck der aws oder das Programm „Digital Starter“ des Landes Oberösterreich genutzt. Schwierigkeiten gab es allerdings bei der Bewilligung der Forschungsprämie und eines FFG-Projekts.
Von Vorteil für ENdorado ist, dass innovative PV-Projekte von Kunden um 30 % mehr Förderung erhalten. Wichtig wären zielgerichtetere Förderungen und gerade im PV-Bereich eine stärkere Berücksichtigung von europäischen Produkten insbesondere im Hinblick auf den asiatischen Mitbewerb.
SWOT-Betrachtung der österreichischen Umwelttechnikwirtschaft
Als Stärken der heimischen Umwelttechnikwirtschaft werden die hohe Innovationskraft insb. bei praktischen Anwendungen sowie das hoch qualifizierte Personal gesehen.
Schwächen stellen die hohen Lohnkosten sowie die bürokratischen Strukturen den (zB zeitverzögerte Umsetzung von innovativen Lösungen im Rahmen der neuen Baurichtlinie auf Landesebene) und teilweise undurchsichtige Regulatorien bzw. widersprüchliche Normen dar.
Als Chance wird gesehen, dass die volatilen Energiepreise die Bereitschaft steigern, in erneuerbare Energien zu investieren, was zu hoher Energieunabhängigkeit und letztlich niedrigeren Preisen führen wird.
Eine Bedrohung stellt der langsame Umbau des Energiesystems dar, was für die österreichische Umwelttechnikwirtschaft zu wirtschaftlichen Nachteilen führen kann, insbesondere wenn die Politik diese Transformation zu langsam oder in zu geringem Ausmaß unterstützt.
Empfehlungen zur Stärkung der österreichischen Umwelttechnikwirtschaft
Eine gezielte Förderung für österreichische und europäische Produkte würde den heimischen Photovoltaik-Sektor unterstützen, insbesondere im Hinblick auf chinesische Konkurrenz. Weiters wären Förderungen für Produkte, die eine Ressourceneinsparung zur Folge haben, hilfreich.
Ergebnisse der Case Study im Überblick
Die Firma ENdorado ist auf die Entwicklung und Umsetzung von innovativen Lösungen für PV-Dächer und -Carports spezialisiert und gilt als Pionier in der gebäudeintegrierten Photovoltaik.
Auf nationaler Ebene ist die PV-Branchen aufgrund der rückläufigen Energiepreise derzeit unter Druck. ENdorado ist aufgrund der innovativen PV-Lösungen und der Nischenkompetenzen weniger betroffen und verfügt über eine gute Auslastung.
Auf internationaler Ebene werden einzelne Projekte in Deutschland umgesetzt. Allerdings ist der Schritt in den Export schwierig aufgrund der unterschiedlicher Regulatorien.
Unternehmensgegenstand und -kennzahlen
Umsatz
3,8 Mio
Beschäftigte
16
Mitarbeiter*innen
Standort
Ö
Pram in Oberösterreich
Faktoren der Wettbewerbsfähigkeit
Kernkompetenz
Die Firma ENdorado ist auf die Entwicklung und Umsetzung von innovativen Lösungen für PV-Dächer und -Carports spezialisiert und gilt als Pionier in der gebäudeintegrierten Photovoltaik. Weiters werden Stromspeicher und Speichermanagement sowie Dachsanierungen angeboten.
Marktentwicklung
Auf nationaler Ebene ist die PV-Branchen aufgrund der rückläufigen Energiepreise derzeit unter Druck. ENdorado ist aufgrund der innovativen PV-Lösungen und der Nischenkompetenzen weniger betroffen und verfügt über eine gute Auslastung.
Corona-Krise
Generell kam es durch die COVID-19-Förderungen zu einem Nachfrage-Boost in der PV-Branche, weil sie sehr früh verfügbar waren und Projekte vorgezogen wurden. Dies hatte allerdings zur Folge, dass der entsprechende Umsatz in den Jahren danach gefehlt hat.
Förderungen
Es werden verschiedene Förderungen wie der Patentscheck der aws oder das Programm „Digital Star-ter“ des Landes Oberösterreich genutzt. Schwierigkeiten gab es allerdings bei der Bewilligung der For-schungsprämie und eines FFG-Projekts.
Fokus des Exports
Export-
aktivitäten
Allerdings ist der Schritt in den Export schwierig aufgrund der unterschiedlicher Regulatorien.
Forschung & Innovation
Die Forschungsquote des Unternehmens beläuft sich auf rund 5 %.
Nutzung von Förderungen
Es werden verschiedene Förderungen wie der Patentscheck der aws oder das Programm „Digital Starter“ des Landes Oberösterreich genutzt.
Empfehlungen zur Stärkung der österreichischen Umwelttechnikwirtschaft
Chance
Hohe Innovationskraft
Als Stärken der heimischen Umwelttechnikwirtschaft werden die hohe Innovationskraft insb. bei prakti-schen Anwendungen sowie das hoch qualifizierte Personal gesehen.
Schwäche
Hohe
Lohnkosten
Schwächen stellen die hohen Lohnkosten sowie die bürokratischen Strukturen den und teilweise undurchsichtige Regulatorien bzw. widersprüchliche Normen dar.
Empfehlung
Als Chance wird gesehen, dass die volatilen Energiepreise die Bereitschaft steigern, in erneuerbare Energien zu investieren, was zu hoher Energieunabhängigkeit und letztlich niedrigeren Preisen führen wird.
Eine Bedrohung stellt der langsame Umbau des Energiesystems dar, was für die österreichische Umwelttechnikwirtschaft zu wirtschaftlichen Nachteilen führen kann, insbesondere wenn die Politik diese Transformation zu langsam oder in zu geringem Ausmaß unterstützt.
Eine gezielte Förderung für österreichische und europäische Produkte würde den heimischen Photovoltaik-Sektor unterstützen, insbesondere im Hinblick auf chinesische Konkurrenz. Weiters wären Förderungen für Produkte, die eine Ressourceneinsparung zur Folge haben, hilfreich.
Aufbauend auf den Vorgängerstudien wird derzeit die Studie 2024 mit dem Titel „Österreichische Umwelttechnikwirtschaft – Export, Innovationen, Startups und Green Skills“ vom Industriewissenschaftlichen Institut (IWI) in Kooperation mit Pöchhacker Innovation Consulting GmbH (P-IC) im Auftrag des Bundesministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK), des Bundesministeriums für Arbeit und Wirtschaft (BMAW) und der
Wirtschaftskammer Österreich (WKO) erstellt.