Was sind die wichtigsten Ziele für Windhager in den kommenden Jahren?
Stefan Gubi: Wir setzen mit unseren 600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in drei Niederlassungen weiter einen wichtigen Fokus auf die Wärmepumpe sowie auf die Brennstoffe Pellets, Hackgut und Scheitholz. Unser Exportanteil beträgt bereits zirka 60 Prozent. Zu den wichtigsten Exportländern zählen Frankreich, Italien, Slowenien, Polen, Belgien sowie Spanien und England. Produziert wird aktuell am Firmenstammsitz in Seekirchen bei Salzburg; ab 2024 aber auch in Pinsdorf bei Gmunden, wo wird derzeit hundert Millionen Euro in das modernste Wärmepumpenwerk Österreichs investieren. Die maximale Auslastung soll ab 2026 gegeben sein, und es werden rund 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dort arbeiten. Ziel ist es, an diesem Standort rund 40.000 Wärmepumpen pro Jahr zu erzeugen.
Windhager hat in seinen neuesten Heizlösungen Biomasse und Wärmepumpe kombiniert. Wie sind die beiden Heizformen technologisch miteinander abgestimmt und ausgerichtet?
Unsere Hybridlösungen bieten Kunden zukunftssichere Heizlösungen und dazu die Unabhängigkeit von Strompreisen. Durch die geschickte Kombination von Biomasse (Scheitholz oder Pellets) und einer Wärmepumpe werden die Stärken beider Technologien optimal genutzt, um äußerst effiziente Wärmeerzeugung zu gewährleisten.
Welchen Stellenwert sehen Sie generell für Biomasse und Wärmepumpe im Energiemix der Zukunft in Österreich und in Europa?
Bei der bevorstehenden Energiewende beim Heizen sind alternative Heizungsträger wie Biomasse und Wärmepumpen dringend notwendig. Rund 70 Prozent der Wärme für die Beheizung von Gebäuden wird in Österreich derzeit durch fossile Energieträger erzeugt. Unser Ziel ist es, durch Heizen mit Biomasse und Wärmepumpe einen wesentlichen Beitrag dafür zu leisten, dass in Österreich fossile Energie durch Co2-neutrale Energieträger ersetzt wird.
Wir stehen vor einer neuen Heizsaison. Durch den massiven Energiepreisschub hat sich in den letzten Jahren einiges auf diesem Markt verändert. Wie sehen Sie die aktuelle Situation?
Die derzeitige Situation ist vor allem von Unsicherheit geprägt. Das Erneuerbaren-Wärme-Gesetz (EWG) wurde bereits in vielen Gesprächen zwischen Bund und Ländern verhandelt und könnte den Ausstieg aus der Nutzung fossiler Brennstoffe für die Raumwärme- und Warmwasserversorgung regeln. Ich wünsche mir von der politischen Seite, nun rasch ein EWG umzusetzen, das Konsumentinnen und Konsumenten Klarheit vermittelt.