Die Strom-Boje – das schwimmende Kleinwasserkraftwerk

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Im Jahr 2005 wurde das Unternehmen Aqua Libre Energieentwicklungs GmbH gegründet, um die die Strom-Boje zur Serienreife zu entwickeln und dadurch neue Maßstäbe im Wasserkraftsektor zu setzen. Bei der Strom-Boje handelt es sich um eine Wasserkraftturbine, die in einer Boje integriert ist, die direkt im Fließgewässer (bzw. im Meer) angebracht wird und kontinuierlich Strom erzeugt.

Im Gegensatz zu anderen Wasserkraftwerkstypen (Fluss- und Speicherkraftwerke) wird nur die kinetische Energie der Wasserströmung in Flüssen oder im Meer genutzt. Dabei wird weder die Ökologie des Gewässers verändert, noch Fische gefährdet oder die Schifffahrt beeinträchtig. Auch die Wasserqualität, das Flusskontinuum sowie das gesamte Landschaftsbild bleiben durch die Installation der Strom-Boje unverändert.
Der bauliche Aufwand ist im Unterschied zu anderen Lösungen wesentlich geringer, da weder Staumauern, Dämme, Schleusen und Fischaufstiegshilfen benötigt werden. Die Strom-Boje wird mittels eines eigens dafür entwickelten Katamaran im Flusslauf verankert.

(c) Aqua Libre Energieentwicklungs GmbH

Der erste Prototyp der Strom-Boje mit 150 cm Rotordurchmesser wurde im Dezember 2006 in der Wachau in der Donau angebracht. Seither wurde die Strom-Boje kontinuierlich weiterentwickelt. Die Serienproduktion der Strom-Boje 3 mit 250 cm Rotordurchmesser, einer Nennleistung von 70 kW und einer geschätzten Stromerzeugung 220 – 250 MWh/Jahr wurde bereits gestartet.

Die Strom-Boje - das schwimmende Kleinwasserkraftwerk.
(c) Aqua Libre Energieentwicklungs GmbH

Das Potenzial der Strom-Bojen 

Das Potenzial der Strom-Bojen wird deutlich, wenn man sich vor Augen führt, dass das Gebiet der gesamten Wachau (ca. 30.000 Haushalte) von 500 außerhalb der Schifffahrtsrinne eingehängten Strom-Bojen, welche zusammen jährlich 100 GWh Strom produzieren, mit ausreichend Energie versorgt werden kann.

Je nach Rotordurchmesser (150 cm, 200 cm, 250 cm) kann die Strom-Boje in unterschiedlich großen Flüssen Verwendung finden. Die Flüsse müssen dabei eine Mindesttiefe bei Niederwasser von 200 cm, 250 cm bzw. 300cm aufweisen. Zukünftig sollen auch größere Bojen für den Einsatz im Meer hergestellt werden. Damit die Strom-Boje wirtschaftlich betrieben werden kann sind eine durchschnittliche Strömungsgeschwindigkeit von mindestens 2 m/s und eine Durchschnittswasserführung von mindestens 50 m³/s nötig. Doch schon eine Steigerung der Strömungsgeschwindigkeit um 10 % bringt eine Leistungssteigerung von 30 % mit sich.

Die oben genannten Bedingungen werden laut Untersuchungen der Aqua Libre Energieentwicklungs GmbH in Österreich von den großen Flüssen wie Rhein, Traun, Enns, Mur, Drau, Inn, Salzach und natürlich der Donau als auch von kleineren Flüssen wie Ill, Lech, Saalach, Salza, Gail sowie von einigen abgeleiteten Mühlbächen erfüllt. In Österreich wäre es möglich, mittels Strom-Bojen bis zu 2 TWh Strom zu erzeugen und somit rund 550.000 Haushalte zu versorgen. Die Bojen sind sowohl für Insellösungen als auch für die Einbindung ins Stromnetz geeignet. Durch die Verbreitung der Strom-Boje in Österreich können langfristig neue Arbeitsplätze geschaffen und gesichert werden.

Die Aqua Libre Energieentwicklungs GmbH wurde für die Entwicklung der Strom-Boje mit dem Österreichischen Klimaschutzpreis 2010 und dem Energy Globe Award Austria 2010 ausgezeichnet.

Weitere Informationen zum hier dargestellten Good Practise Beispiel finden Sie hier.

Kontaktdaten

Unternehmen/Institution/Sektion:
Aqua Libre Energieentwicklungs GmbH
Margarethen am Moos, Niederösterreich

Quelle:
Aqua Libre Energieentwicklungs GmbH

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