Ökologisches Pistenmanagement

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Unter Leitung der Standortagentur Tirol (Cluster Erneuerbare Energien, Informationstechnologien und Mechatronik Tirol) haben sich Experten, Forscher, Innovatoren und Skigebietsbetreiber zu einer Plattform zusammengeschlossen, die das Ziel verfolgt den Erfolg des vom Skitourismus geprägten Wintertourismus nachhaltig sicherzustellen und in Teilbereichen weiter zu entwickeln. Die Plattform beschäftigt sich dabei im Wesentlichen mit den Handlungsfeldern Natur, Mensch (Management) und Technik. Mittelfristig sollen Innovationen ausgelöst werden, die in der Branche Wintersporttourismus wirksam werden und die Weiterentwicklung stützen.

Somit werden in zwei Bereichen Arbeitsplatzeffekte ausgelöst: in der Branche selbst, aber auch bei den Herstellern neuer Produkte und Dienstleistungen. Grundlagenforschung zur Herstellung von technischem Schnee, wissenschaftlich fundierte Innovationen, Entwicklung neuer Produkte und Verfahren, Softwareentwicklung, Schnittstellenmanagement sowie die Lifecycle-Betrachtung (Ökologie/Ökonomie) stellen konkrete Aktivitäten der Plattform dar. Die Gruppe arbeitet langfristig als Expertenforum für die Weiterentwicklung von Forschungsergebnissen samt notwendiger Technologien. Sie sorgt dabei für Knowhow Transfer, das Einbinden von relevanten Netzwerken und den Aufbau von fundierten Entscheidungsgrundlagen.

Mission
Zur Erreichung der Ziele werden Methoden und Aktivitäten transparent innerhalb der Plattform koordiniert:

  • An die neutrale und koordinative Stelle des Clustermanagements werden konkrete Marktbedürfnisse aus Wirtschaft, Politik und Forschung gestellt und im Expertennetzwerk beantwortet (wirtschaftlicher Fokus).
  • Im engen Netzwerkaustausch und von benachbarten Kreisen werden neue Forschungsfragen eingebracht, formuliert und beforscht (wissenschaftlicher Fokus).
  • Kooperative Produkt- und Dienstleistungsentwicklungen werden zu sichtbaren Ergebnissen aus innovativen Kombinationen von Technik, Management und Natur.
  • Die interdisziplinäre Zusammensetzung und dynamische Kommunikation im Netzwerk ermöglichen es, verschleierte Fragestellungen überhaupt zu entdecken und nach Lösungswegen zu suchen.

Die Notwendigkeit eines ökologischen Pistenmanagements
Die Ressourcen Wasser und Energie sind neben Grund und Boden die wertvollsten Güter für die Bewirtschaftung des touristisch genutzten Alpenraums. Sie sind daher in den Fokus der Aufmerksamkeit der Tourismuswirtschaft zu rücken, zumal sie kostenmäßig eine enorme Bedeutung für die nachhaltig erfolgreiche Unternehmensführung haben. Mit einem in Tirol breit verankerten Know-how zur Erforschung, Herstellung und Anwendung der dafür notwendigen Kompetenzen (Technik, Informations-/Kommunikationstechnologie und Management) und unter Zusammenarbeit über die Landesgrenzen hinaus soll.

Bei den neuen Schnei-Technologien tut sich im Moment einiges.
Die bereits in MM 4 vorgestellte „künstliche Wolke“ von DI Michael Bacher, GF der Firma „Neuschnee“ hat bereits großes mediales Aufsehen in ihrer Testsaison in Hochgurgl erregt.
Erstmals vorgestellt wurde der Überschall-Schneeerzeuger Snowy vom kreativen Maschinenbauer Frank Wille aus Pfunds. Er verwendet eine völlig andere Art der Mischung von Wasser und Luft, die mit Überschall durch die Düse geblasen wird und bei Plus 3 Grad und 78 % Luftfeuchtigkeit noch trockenen (!) Schnee ermöglicht. In Serfaus wurden dazu die ersten Tests gemacht, in Mayrhofen weitere, inzwischen ist das Produkt fast marktreif. Für 2015/16 werden jedenfalls noch 10 Vorführmaschinen ausgeliefert. Laut Wille läuft der Schneeerzeuger bis 0° C Feuchtkugeltemperatur – wenn also längst alle herkömmlichen Schneigeräte passen – und da der Schnee trocken ist, muss man das Wasser nicht aussitzen lassen, sondern kann ihn gleich weiterverwenden.
Weiters wurde der „Plasma Schnee“ NIVOSUS vom MCI Forscherduo Thomas Obholzer und Ronald Stärz präsentiert. Dabei wird ein deutlich höherer Wirkungsgrad bei zugleich niedrigeren Kosten erreicht. Das Erfolgsgeheimnis ist die Nukleation: Diese Methode braucht keine Nukleationskeime, wie die herkömmlichen Schneeerzeuger mit ihren Nukleatordüsen, um Wasser gefrieren zu lassen. In diesem Fall werden die Wassertröpfchen durch ein Sauerstoff-Plasma aus geladenen und neutralen Teilchen befördert! Erstere lösen Nukleation aus. Außerdem ist die Verdampfungsrate eines Wassertropfens bis zu vier Mal schneller – detto der Abkühlprozess schneller. Bei herkömmlichen Schnei-Systemen ist bei der Produktion im Grenztemperaturbereich im Eiskristall nämlich noch eine flüssige Phase gegeben. Das stellt sich oft als Problem heraus. NIVOSUS wurde testweise auf einer SUFAG-Lanze mit 2 Köpfen bei –1,5° C FKT eingesetzt, ein Bereich, in dem diese Lanze normal schon ständig aus und einschaltet… Das Vergleichsergebnis mit dieser Add-on Technologie war beeindruckend: der herkömmliche Lanzenkopf produzierte nassen Schnee 3 cm hoch, der mit NIVOSUS behandelte trockenen Schnee mit 6 cm Höhe!
Das System hilft also bei der Frühbeschneiung und der Energiebilanz.

Weitere Informationen zum ökologischen Pistenmanagement finden Sie hier.

Kontaktdaten

Unternehmen/Institution/Sektion:
Mayrhofner Bergbahnen, Technische Universität Wien, Landesumweltanwalt Tirol
Tirol, Österreich

Quelle:
Standortagentur Tirol

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